Anguis fragilis

Die Blindschleiche


Blindschleiche
Blindschleiche
Anguis fragilis
Blindschleiche

Die Blindschleiche

Die Blindschleiche (Anguis fragilis) ist keinesfalls blind, sondern hat zwei gut entwickelte Augen, die sie mit Augenlidern verschließen kann. Das "blind" im Namen kommt vermutlich aus dem altdeutschen Wort für blendend-glänzend, der sich auf ihre glänzend bleifarbene Haut bezieht. Der beinlose, rund 40cm lange Körper erinnert an eine Schlange, jedoch gehört die Blindschleiche zu den Eidechsen. Sie bevorzugt lichte Wälder mit einem hohen Totholzanteil, Lichtungen und Waldrändern mit Krautschicht. Auch in strukturreichen Gärten fühlt sich die Blindschleiche wohl und bedankt sich mit einem großen Appetit auf unerwünschte Nacktschnecken, denen sie nachts nachjagt. Tagsüber versteckt sie sich gerne unter wärmenden Gegenständen wie abgefallenen Rindenstücken oder sich aufwärmendem Totholz. Ähnlich wie die Waldeidechse ist sie lebendgebärend und bringt im Spätsommer bis zu 10 Jungtiere zur Welt. Von Oktober bis März gräbt sie sich zur Winterruhe in den Boden ein.

In Schleswig-Holstein ist das Vorkommen der Blindschleiche gefährdet. Die Hauptursachen dafür sind häufige Mahd und Straßenverkehr. Auch werden die harmlosen Tiere häufig noch durch den Menschen erschlagen, da sie für Schlangen gehalten werden oder von Katzen und Hunden totgebissen.

Wussten Sie schon?

Eidechsen, wie auch die Blindschleiche, werfen bei Gefahr ihren Schwanz ab: Der zappelnde Schwanz bleibt liegen, während sich das Tier in Sicherheit rettet. Dafür hat die Echse eine Sollbruchstelle im Gewebe ihres Schwanzes. Der abgeworfene Schwanz wächst langsam nach, jedoch kürzer und dicker als der Originalschwanz. Oft haben die Eidechsen mit abgeworfenem Schwanz schlechtere Überwinterungschancen, weil ihnen die dort gespeicherten Nährstoffe fehlen.