Der Feldhase (Lepus europaeus) bewohnt mit Vorliebe abwechslungsreiche, kleinstrukturierte Agrarlandschaften mit Feldrainen und Knicks sowie Wiesen und Weiden. Feldhasen legen keine unterirdischen Baue an, sondern flache Erdmulden. Dort bringen sie auch ihre Jungen zur Welt. Da diese von Anfang an schutzlos dem Wetter und Feinden ausgesetzt sind, werden sie mit komplettem Fell und offenen Augen geboren. Die Mutter-Häsin lässt ihre Kleinen von Anfang an allein und sucht sie nur ein paar Mal täglich zum Säugen auf. Vermeintlich einsame Hasenbabys sind daher nicht direkt  ein Grund zur Sorge.

Da die vom Feldhasen bevorzugten Lebensräume selten geworden sind, ist er in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Der Feldhase steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Säugetiere Schleswig-Holsteins. Im Kreis Schleswig-Flensburg ist er sowohl in der Geest als auch im östlichen Hügelland zu finden.

Feldhasen sind wahre Künstler der Vermehrung. Noch während die Häsin schwanger ist, kann sie bereits erneut befruchtet werden. So können sich in ihr unterschiedlich alte Embryonen entwickeln. Dieses Phänomen nennt sich Superfötation.