Der Gewöhnliche Teufelsabbiss (Succisa pratensis) ist eine ausdauernde (=mehrjährige), krautige Pflanze aus der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Er kann Wuchshöhen zwischen 30 und 50 cm, in Einzelfällen sogar bis zu 80 cm erreichen. Teufelsabbiss gedeiht besonders gut auf wechselfeuchten, basenreichen bis mäßig sauren und humusreichen Böden, u.a. in Moor-Magerwiesen. Ins Auge springen dem Betrachter vor allem die auffälligen, an aufrechten Stängeln sitzenden, violetten bis blauen köpfchenförmigen Blütenstände des Teufelsabbisses. Diese setzen sich aus 50-80 halbkugelförmig angeordneten Einzelblüten zusammen. Der Gewöhnliche Teufelsabbiss blüht von Juli bis September und bietet zahlreichen Insekten Nahrung. Unter anderem bildet er die Hauptnahrungsquelle für die Raupen des seltenen Goldenen Scheckenfalters (Euphydryas aurinia), der in Schleswig-Holstein lange als ausgestorben galt und erst kürzlich erneut angesiedelt wurde.
Trotz seines Namens ist der Teufelsabbiss alles andere als gewöhnlich. Er wird auf der Roten Liste Schleswig-Holstein als stark gefährdet (RL 2) geführt. Seinen Namen verdankt er dem Aussehen seiner Hauptwurzel, welche nach dem Auswachsen der Pflanze abfault und dadurch den Eindruck erweckt, die Wurzel sei von unten abgebissen worden. Alten Mythen zufolge werde der Teufel für das Abbeißen der Wurzeln verantwortlich gemacht, der dem Menschen die Verwendung der auch als Medizin begehrten Pflanzenwurzel nicht gönne.