Artenschätze

Großer Klappertopf
Rhinanthus serotina
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Großer Klappertopf

Der Große Klappertopf (Rhinanthus serotina) ist eine gelb blühende, einjährige (= in Form von Samen im Boden überwinternde), krautige Pflanze aus der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae). Seinen Namen verdankt er dem klappernden Geräusch, das seine im Blütenkelch eingeschlossenen Samen produzieren, wenn die Pflanze geschüttelt wird. Alle Arten des Klappertopfes sind so genannte fakultative Halbparasiten, d.h. sie können als Halbschmarotzer an die Wurzeln benachbarter Pflanzen „andocken“ und so einen Teil der von ihnen benötigten Pflanzennährstoffe beziehen. Gleichzeitig besitzen sie auch grüne Pflanzenbestandteile und können daher Photosynthese betreiben. Der Große Klappertopf kann Wuchshöhen von bis zu 70 cm erreichen, wobei seine Größe und Wuchsform davon abhängen, ob und an welchem Wirt er parasitiert und zu welcher Zeit zwischen Mai und September er blüht. Während seiner Blütezeit bietet er hauptsächlich Hummeln und Bienen und z.T. auch Faltern Nahrung.

Der Verbreitungsschwerpunkt des Klappertopfes liegt im Wirtschaftsgrünland. Er besiedelt vornehmlich frische und feuchte Standorte wie z.B. flussbegleitende Mäh- und Niedermoorwiesen. Teilweise ist er auch in mageren Halbtrockenrasen und auf Küstendünen zu finden, da er grundsätzlich auf einer Vielzahl an Böden (Sand, Lehm, Kalk, Torf) gedeihen kann. Entscheidend für sein Vorkommen ist daher insbesondere eine extensive (schonende) Bewirtschaftung des Grünlands.

Wurde der Klappertopf früher als für Weidetiere leicht giftiges Unkraut bekämpft, sind seine Bestände heute in Schleswig-Holstein stark rückläufig, da viele frische und feuchte Wiesen und Weiden in den vergangenen Jahrzehnten durch von Düngung, häufige Mahd und Entwässerung in artenarmes Intensivgrünland umgewandelt worden sind.

Wussten Sie schon?

Aufgrund seiner Eigenschaften als Halbparasit kann er als Wegbereiter für die Entwicklung artenreichen Grünlands eingesetzt werden. Er entzieht in der Nähe wachsenden, flach wurzelnden Pflanzen (z.B. dominierenden Gräsern) Nährstoffe und drängt diese zurück. Dadurch entstehen niedrigwüchsige, lückige Stellen, an denen sich konkurrenzschwächere Arten (z.T. auch seltene Kräuter) etablieren können.