Lanius collurio

Der Neuntöter


Neuntöter
Lanius collurio
NeuntöterNeuntöterNeuntöter

Der Neuntöter

Der Neuntöter (Lanius collurio) ist ein typischer Bewohner der halboffenen Landschaften mit einem Mosaik aus Gebüschen und offenen Bereichen. Einen solchen Lebensraum stellen zum Beispiel extensiv genutzte Weiden dar. Er bevorzugt vor allem Dornensträucher wie Schlehe oder Weißdorn als Brutplatz und als Aussichtspunkt zur Nahrungssuche. Im Winter zieht der Neuntöter bis in den Süden Afrikas. Dort bewohnt er ebenfalls halboffene Landschaften mit dornigen Gebüschen wie zum Beispiel die Kalahari. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass hier Zebras und Gnus grasen.

Durch gezielte Naturschutzmaßnahmen wie allem voran die Entwicklung halboffener, extensiver Weidelandschaften erholt sich der Bestand in Schleswig-Holstein zunehmend. Der Neuntöter steht jedoch noch auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Brutvögel Schleswig-Holsteins. Im Kreis Schleswig-Flensburg kommt der Neuntöter sowohl in der Geest als auch im östlichen Hügelland vor.

Warum ist der Neuntöter eine Schirmart?

Durch den Schutz des Neuntöters wird eine Vielzahl anderer Arten mitgeschützt. Der Neuntöter ist deshalb eine ausgewählte Schirmart des Integrierten Umweltprogrammes vom Kreis Schleswig-Flensburg. Er benötigt eine vielfältig strukturierte, sträucher- und heckenreiche Landschaft mit einem hohen Insektenangebot. Von einer solchen Landschaft profitieren nicht nur der Neuntöter und eine Vielzahl anderer Vogelarten, sondern beispielsweise auch Amphibien wie der Laubfrosch und zahlreiche Säugetiere inklusive der Fledermäuse.

Wussten Sie schon?

Der Neuntöter verdankt seinen Namen einem Volksglauben. Danach würde er nicht beginnen zu fressen bevor er „neunerley todt gemachet“, also neun Beutetiere getötet hat. Tatsächlich spießt der Neuntöter seine Beutetiere auf Dornen oder Stacheln auf und legt sich so einen Futtervorrat an. Zu seiner Nahrung gehören größere Insekten wie zum Beispiel Heuschrecken und Käfer, manchmal sogar junge Mäuse.