Die Uferschwalbe (Riparia riparia) brütet anders als ihre nahen Verwandten, Mehl- und Rauchschwalbe, in Kolonien an Steilwänden und Abbruchkanten. Die Männchen graben mit ihren Krallen und Schnäbeln eine ca. 60-100cm lange Röhre in die Wand. Bei der Gestaltung des Nestes am Ende der Röhre hilft das Weibchen mit. Es wird mit Federn und Halmen ausgepolstert. Männchen und Weibchen brüten und füttern ihre Jungen gemeinsam. Nachdem die erste Brut großgezogen ist, können Uferschwalben ein zweites Mal brüten.
Durch Gewässerausbau und Uferbefestigungen sind ursprüngliche Brutplätze zunehmend verloren gegangen. Die Uferschwalbe steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands. Im Kreis Schleswig-Flensburg kommen Uferschwalbenkolonien sowohl im östlichen Hügelland als auch in der Geest vor. Ein gutes Habitatbeispiel ist die aufgewertete Fläche in Langstedt.
„Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“ lautet ein Sprichwort. Schwalben gehören zu den Zugvögeln und kehren in der wärmeren Jahreszeit in ihr Brutgebiet bei uns zurück. Sie ziehen jedoch nicht wie andere Vogelarten in riesigen Schwärmen, sondern nur in kleinen Gruppen und in Abständen, die sich über mehrere Wochen verteilen. Der Vorteil ist, dass ein unvorhergesehenes Unwetter während des Zuges immer nur kleine Gruppen trifft. So kommen einige Schwalben früher und einige später bei uns an.