Kreis Schleswig-Flensburg

Zauneidechse


Zauneidechse
Lacerta agilis

Sonnenliebende Echse

ZauneidechseZauneidechse

Die Zauneidechse

Zauneidechsen (Lacerta agilis) sind in Schleswig-Holstein stark gefährdet. Ihr Hauptvorkommen liegt in der nördlichen Geest und dort werden hauptsächlich Dünen und Sandheiden sowie Sandtrockenrasen, Bahndämme und Ruderalfluren besiedelt. Die Lebensräume zeichnen sich durch eine hohe Vielfalt an kleinen Strukturen aus, wie z. B. einem Wechsel von Bereichen mit dichtem Pflanzenbewuchs als Versteckmöglichkeit und unbewachsenen Sandflächen zum Sonnen und Jagen.

Ihre Eier vergraben die Zauneidechsen im Sand und lassen sie dort von der Sonne ausbrüten. Lebensräume wie Trockenrasen, Heiden, Hoch- und Niedermoore müssen eine Größe von ca. 4 ha (4-5 Fußballfelder) haben, um ausreichenden Platz für die Zauneidechsen zu bieten. Im Spätsommer begeben sich die ersten Zauneidechsen in die Winterruhe.Dafür vergraben sich die Echsen so tief im Boden oder unter Lesesteinhaufen, dass sie keinen Frost abbekommen. Den Winter verbringen sie ruhend, bis es ca. ab April wieder warm genug. Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen kann man sie sonnenbadend auf Totholz oder Steinen beobachten.

Warum ist die Zauneichechse eine Schirmart?

Durch den besonderen Schutz der Zauneidechse werden viele weitere Tier- und Pflanzenarten mitgeschützt. Daher ist die Zauneidechse eine ausgewählte Schirmart des Integrierten Umweltprogramms des Kreises Schleswig-Flensburg. Diese Echse kommt nur unter sehr bestimmten Standortbedingungen vor, die jedoch immer seltener vorliegen, nämlich ausschließlich in Gebieten mit offenen Sandflächen und schütterem Bewuchs von Pflanzen. Durch die Umsetzung des Integrierten Umweltprogrammes werden noch existierende Binnendünen, Sandflächen und Ruderalflächen erhalten und neu geschaffen. Dort wo die Zauneidechse mit ihren hohen Ansprüchen vorkommt, sind so auch die Bedingungen für viele andere Lebewesen gut, wie z. B. die Heide-Nelke, Sandbienen, Kreuzkröten und viele Ameisen und Käferarten.

Wussten Sie schon?

Zauneidechsen sind direkte Nachfahren von den Dinosauriern. Ihre schuppige Haut und ihr Gesicht lassen ihre Urahnen noch erkennen. Um zu wachsen, müssen sich die Eidechsen mehrmals im Jahr häuten. Die zu klein gewordene Haut wird abgestreift, darunter befindet sich schon die neue in einer Nummer größer.