Klimaschutz


Artenschutz ist Klimaschutz


Klimaschutzstrategie

Der Aspekt Klimaschutz wird in der Klimaschutzstrategie des Integrierten Umweltprogramms behandelt. Im Rahmen dieser Strategie verfolgt der Kreis Schleswig-Flensburg das wesentliche Ziel, einen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen aus der Landnutzung zu leisten.

Hintergrund

Die Entwässerung von Mooren, die intensive Nutzung von Flächen sowie der Einsatz von Düngemitteln fördern den Ausstoß großer Mengen an Treibhausgasen. Damit trägt auch die Landnutzung zum Klimawandel bei. Im Kreis Schleswig-Flensburg kommt der Landwirtschaft aufgrund des hohen Flächenanteils von mehr als 75 % am Gesamtgebiet im Vergleich zu anderen Landkreisen (Bundesdurchschnitt 58 %) eine besondere Bedeutung zu; denn in einer Änderung der Landnutzung liegt damit auch ein riesiges Potenzial für die Reduktion des Ausstoßes klimarelevanter Gase. Die Landwirtschaft ist damit ein wichtiger Partner für die Erreichung der Klimaziele auf Kreisebene.

Klimaschutz „über die Fläche“

Böden im Allgemeinen und intakte Moore im Besonderen gehören zu den wichtigsten Kohlenstoffspeichern der Erde. Durch kosteneffiziente Maßnahmen im Bereich Landnutzung, wie z.B. dem Wechsel von einer intensiven Bewirtschaftungsform in eine extensive, schonende Grünlandnutzung ohne Einsatz von Düngern oder Pestiziden oder der Wiedervernässung von Mooren durch die Anhebung des Wasserstandes, wird der Ausstoß von Treibhausgasen reduziert und das Potential von Mooren, als Kohlenstoffsenken zu fungieren, reaktiviert.

Glaubwürdigkeit und Transparenz

Die tatsächlichen Emissionsreduktionen durch kreiseigene Klimaschutzmaßnahmen sollen zukünftig über ein extern zertifiziertes Bilanzierungswerkzeug glaubwürdig und überprüfbar erfasst und transparent dargestellt werden.

Wichtige Beiträge für Gewässer, Böden, Tiere und Pflanzen

Über den Klimaschutz hinaus werden durch die Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen wichtige Beiträge in den anderen Säulen des Integrierten Umweltprogramms geleistet. Durch eine schonende Bewirtschaftung können sich Böden regenerieren (Bodenschutz) und Nährstoffeinträge ins Gewässer und das Grundwasser werden reduziert (Gewässerschutz). Zudem bieten die aufgewerteten Flächen optimale Bedingungen für die Ansiedlung zahlreicher seltener und teils gefährdeter Tier- und Pflanzenarten (Artenschutz).

Mut zur Lücke

Die Klimaschutzstrategie des Kreises Schleswig-Flensburg als Teil des Integrierten Umweltprogramms schließt damit durch den Fokus auf die Landnutzung eine entscheidende Lücke in den unterschiedlichen Bemühungen für den Klimaschutz im Kreisgebiet, die sich momentan überwiegend auf technische und konzeptionelle Maßnahmen konzentrieren.