Nützliches für Nützlinge

Naturschutz zuhause


Nützliches für Nützlinge


Nützliches für Nützlinge

In einem naturnahen Garten muss man sich wenig um Schädlinge, wie gefräßige Raupen und Blattläuse, sorgen. Dort gibt es viele Tiere, die sich von den sogenannten Schädlingen ernähren und ihre Anzahl stark eindämmen. Mit ein paar wenigen und einfachen Maßnahmen kann der eigene Garten insektenfreundlicher werden. Meistens reicht es schon, ein paar unaufgeräumte Ecken zu lassen und Schneckenkorn und Pflanzenschutzmittel am besten nicht oder nur sehr bedacht einzusetzen, so dass wenig davon in andere Bereiche des Gartens und den Boden eindringt. 

Ein Blumentopf voller Nützlinge
Ohrenkneifer haben zu Unrecht einen schlechten Ruf, ihr Name wirkt beängstigend und durch ihre langen Zangen am Körperende sehen sie recht gefährlich aus. Dabei sollte man sich freuen, wenn man diese harmlosen Tiere im Garten erblickt: auf ihrem Speiseplan stehen nämlich Blattläuse und die Eier von Apfelwicklern oder Gespinstmotten. Ganz einfach kann man die Ohrenkneifer im Garten anlocken und vermehren, dazu benötigt man nur kleine Blumentöpfe und Stroh. Das Stroh wird in den Blumentopf gestopft und dieser dann umgedreht auf einen Stock gestülpt und neben das Gemüsebeet gestellt. An diesen geschützten Ort ziehen sich die Ohrenkneifer tagsüber gerne zurück, bevor sie nachts auf Blattlausjagd gehen.

Totholz – Lebensraum für viele Arten
Reisighaufen bieten Tieren eine gute Versteckmöglichkeit. Hier können sich Igel und Wiesel tagsüber verstecken, Vögel wie beispielsweise der Zaunkönig bauen hier gerne ihre Nester. Größere Totholzstücke und Baumstubben werden schnell von Insekten besiedelt. Die Larven vieler Käferarten wandern durch das Totholz und fressen die abgestorbenen Holzfasern. Sie hinterlassen kleine Tunnel, wo wiederum andere Insekten als Nachmieter einziehen, wie Wildbienen und kleine Wespen. Diese Insekten sind die Nahrungsgrundlage für viele Vögel und andere Wildtiere.

Laubhaufen
Anstatt das Laub vollständig zu entsorgen, kann man das heruntergefallene Laub im Herbst an ein paar Stellen im Garten aufhäufen. Entlang von Hecken oder neben einem Baumstamm können so viele Tiere ein Versteck finden. Igel halten gerne ihren Winterschlaf unter einer dicken Laubschicht. Außerdem ist der rot-bunte Haufen im Winter ein besonderer Farbtupfer im Garten. Im darauffolgenden Frühjahr, wenn es wieder wärmer ist, kann man dann das Laub auf einen Komposthaufen überführen.

Komposthaufen – Energie für Neues
Ein Komposthaufen ist ein Paradies für Regenwürmer. Laub, Grasschnitt und Gemüseabfälle können auf einen Komposthaufen geschmissen werden. Dort werden diese organischen Reste von den Regenwürmern und anderen Bodenorganismen gefressen und in wertvolle nährstoffreiche Gartenerde verwandelt. Schon nach einem Jahr kann man unter der oberen Kompostschicht neu-gebildete Erde finden. Diese eignet sich hervorragend als Pflanzerde für Blumentöpfe und Gartenbeete. Eine sehr gute Alternative zu torfreicher Erde aus dem Fachhandel. Komposthaufen sind ebenso wichtig für eine Reihe größerer Tiere. Schnecken fressende Blindschleichen verkriechen sich gerne in den warmen Kompostschichten, auch kleine Eidechsen können hier überwintern.

Lesesteinhaufen
Viele Gärten wurden in den letzten Jahren in Steinwüsten verwandelt. Pflegeleichte Kiesflächen bedürfen keiner zeitraubenden Pflege, sind jedoch leblose Wüsten, in denen kaum Tiere und Pflanzen leben können. Besser ist es, den Einsatz von Steinen im Garten zu reduzieren und nur an ein paar Stellen sogenannte Lesesteinhaufen zu schaffen. Diese Haufen aus größeren und runden Steinen haben große Nischen und Hohlräume, in die sich viele Tiere zurückziehen können. Amphibien wie Molche und Kröten können darin überwintern, Eidechsen wärmen sich gerne auf den sonnenbeschienenen Steinen. Auch Säugetiere wie Igel und Wiesel können sich bei Gefahr zwischen den Steinen verstecken. Früher gab es fast an jedem Ackerrand einen Lesesteinhaufen, durch das Auflesen von Steinen aus dem Feld, die am Rand aufgeschichtet wurden. 

Achten Sie bei der Gartengestaltung daher auf eine ausreichende Größe der Steine, so dass große Hohlräume zwischen den Steinen entstehen. Kies und Schotter bieten für Insekten, Säugetiere, Reptilien und Amphibien keinen Lebensraum.

Blütenreichtum
Die meisten Insekten sind auf Nektar und Pollen von Blütenpflanzen angewiesen. Daher sollten Wildblumen und Stauden in keinem Naturgarten fehlen. Je mehr Arten man im Garten anpflanzt, desto länger ist der Zeitraum in dem die Insekten die wichtigen Blüten antreffen. Auch viele Gehölzarten haben Pollen und Nektar, wie die Weiden im zeitigen Frühjahr. Wichtig ist, bei der Pflanzenwahl darauf zu achten, dass die Blüten nicht steril sind, also Nektar und Pollen in den Blüten enthalten. Viele hochgezüchtete Pflanzen sind zwar für das menschliche Auge schön, aber leider für Blütenbesucher wie leere Teller. Fragen Sie bei Gärtnereien einfach nach, welche Blüten einen hohen Nektargehalt haben.