Die größte heimische Krötenart ist die Erdkröte (Bufo bufo) mit einer Körperlänge von 11 cm. Sie gilt als häufigste Krötenart in Schleswig-Holstein. In der Wahl ihrer Laichgewässer ist sie sehr anspruchslos und kann in fast jedem Gewässer gefunden werden, daher ist sie auch so zahlreich im ganzen Bundesland vorhanden. Leider wird sie oft Opfer von Straßenunfällen, denn die Erdkröten müssen jedes Jahr aufs Neue weite Strecken wandern von ihrem Landlebensraum in Wäldern und Wiesen, wo sie die meiste Zeit des Jahres verbringen, zu ihren Laichgewässern. Im Frühling nach den ersten frostfreien Nächten begibt sich die Erdkröte auf Wanderschaft, so sieht man die bräunlichen Tiere mit ihrer warzigen Haut häufig im März in großen Zahlen auf Wegen und Straßen. Anders als die meisten Froschlurche bewegt sie sich nicht hüpfend fort, sondern krabbelt mit ihren kräftigen Beinen über den Boden. In den Laichgewässern sieht man oft große Zahlen an sich paarenden Erdkröten. Jedes Weibchen kann bis zu 6000 Eier legen, die in langen Schnüren abgelegt werden.

Die männlichen Erdkröten haben einen starken Klammerreflex: Haben die Männchen zur Paarungszeit ein Weibchen gefunden, klammern sie sich eng auf dem Rücken des Weibchens fest. Der Klammerreflex wird durch die starken Paarungshormone ausgelöst. Huckepack lassen sie sich von den Weibchen zum Laichgewässer tragen, oft über viele hundert Meter hinweg. Manchmal passiert es auch, dass sich die Männchen Blind vor Hormonen an alles Klammern was ihnen in den Weg kommt - auch wenn es sich um eine andere Krötenart handelt.