Mit nur 3-4cm Größe ist der Laubfrosch nur so lang wie der Daumen eines Menschen. Mit seiner blattgrünen Farbe ist er gut getarnt in seinem Versteck: die Hauptzeit des Jahres verbringt der gute Kletterer nämlich in Bäumen und Sträuchern und ist durch seine Farbe dort kaum zu sehen. Nur seine nächtlichen Rufe verraten seine Anwesenheit.
Gut klettern kann der Laubfrosch durch seine Haftscheiben an den Fingern, das ist einmalig unter den heimischen Froschlurchen. Seinen Laich legt er in pflanzenfreie Kleingewässer, die von der Sonne gut aufgewärmt werden. Wenn Fische in den kleinen Tümpeln sind, haben die Kaulquappen keine Chance und werden gefressen. In Schleswig-Holstein ist der Laubfrosch durch den Verlust geeigneter Gewässer und durch den Straßenverkehr auf seinem Wanderwegen zu den Gewässern gefährdet. Er kommt vor allem im Bereich des östlichen Hügellands vor und profitiert von strukturreichen Lebensräumen mit Hochstauden und vielen Gehölzen, außerdem ist ein hoher Grundwasserspiegel förderlich.
Viele Amphibien- und Reptilienarten sind in Schleswig-Holstein gefährdet oder sogar stark gefährdet. Im Rahmen des Artenhilfsprogrammes des Kreises Schleswig-Flensburg werden ausgewählte Arten wie wie Rotbauchunke, Kreuzkröte, Laubfrosch oder die Zauneidechse unter kontrollierten Bedingungen aufgezogen und in geeigneten neuen Lebensräumen ausgesetzt. Im Jahr 2024 waren es rund 1.250 Laubfrösche verschiedener Entwicklungsstadien.
Die Ansprüche an die geeigneten Flächen sind vielseitig und beziehen sich z. B. auf Landschaftsstruktur, Nahrungsvorkommen und Jagdreviere, Paarungsflächen sowie Überwinterungsquartiere. Ziel ist die Bildung von Vorkommen, die sich auf Dauer selbst erhalten. Die Voraussetzungen dafür sind ausreichend große Lebensräume, die untereinander verbunden sind und geeignete Lebensbedingungen für die entsprechenden Arten bieten.
Im Rahmen des laufenden Monitorings hat unsere Biologin im Mai 2020 gleich mehrere Laubfrösche zum Beispiel in Niesgrau quaken gehört und gesehen. Das ist ein sehr gutes Zeichen für unsere Flächen und den Natur- und Artenschutz der Region.
Durch den Schutz des Laubfroschs wird eine Vielzahl anderer Arten mitgeschützt. Der Laubfrosch ist deshalb eine ausgewählte Schirmart des Integrierten Umweltprogrammes des Kreises Schleswig-Flensburg. Er kommt nur in strukturreichen Lebensräumen mit vielen Gebüschen und Wiesen, sowie geeigneten Gewässern vor. Dort, wo sich der Laubfroschs wohlfühlt, finden auch andere Tiere, wie z. B. das Braunkehlchen und viele Schmetterlings- und Libellenarten, einen Lebensraum. Durch die Umsetzung des Integrierten Umweltprogramms werden halboffene Weidelandschaften geschaffen und gepflegt, so dass viele neue Lebensräume für Laubfrosch und Co entstehen, die vor Leben wimmeln.
Der Laubfrosch ist zwar sehr klein, aber seine Stimme ist die Lauteste unter allen heimischen Fröschen. Bis zu 1 km weit kann man die lauten, sich schnell wiederholenden „äp äp äp“-Rufe hören.