Neue Lebensräume

Ellingstedt
Wittsiek


Ellingstedt
9.42293654.471180

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Ellingstedt - die Fläche

So unscheinbar die knapp 5 Hektar große Fläche an Bundestraße und Radweg versteckt hinter einem Knick liegt, so besonders ist sie bei genauerem Hinsehen. Sie ist nicht nur ein artenreiches Biotop, das derzeit extensiv als Dauergrünland genutzt wird – sie ist vielmehr eine archäologische Schutzfläche. In den Jahren 2013/2014 wurden hier spektakuläre Funde aus der Wikingerzeit gemacht, die laut Archäologischem Landesamt auf eine Siedlung hindeuten könnten. Durch die extensive Nutzung der Fläche wird somit wichtiges Kultur- und Naturgut erhalten.

Die Maßnahmen und Ziele

Hier investieren der Kreis Schleswig-Flensburg und die Stiftung Natur im Norden in den Natur- und Artenschutz. Mit Ausgleichsmitteln des Kreises konnte diese Fläche gesichert werden. Die Erdarbeiten in Ellingstedt wurden aufgrund der archäologischen Besonderheiten der Fläche unter Aufsicht des Archäologischen Landesamts durchgeführt.

Der ehemals intensiv genutzter Acker wurde durch verschiedene biotopbildende Maßnahmen in arten- und blütenreiches Grünland umgewandelt.

Dafür wurden u.a. zwei Kleingewässer im hinteren Bereich der Fläche angelegt, die nun Amphibien einen geeigneten Lebensraum bieten. Flach und sonnenexponiert, sind sie ein optimales Laichhabitat. Die randliche Beweidung verhindert ein Zuwachsen der Gewässer.

Eine ebenerdige, 10 m breite Bepflanzung des nördlichen Flächenrandes mit verschiedenen heimischen Strauch- und Baumarten dient Vögeln und Fledermäusen als Brut- und Lebensraum.

Die Aussaat von gebietsheimischen, blütenreichen Kräutern, Gräsern (Regiosaat) auf der Weidefläche bietet geeignete Nahrung für eine Vielzahl von Insekten. Die aus den hier beschriebenen Maßnahmen resultierende Pflanzenvielfalt fördert u. a. den Artenreichtum der Insektenfauna und sichert damit eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele weitere Tierarten.

 

Schon gewusst?

Renaturierung braucht Zeit und Pflege: Nach der sorgfältigen Planung und Umsetzung der Maßnahmen geht die Arbeit weiter. Die Natur braucht mehrere Jahre, bis sich Arten dauerhaft angesiedelt oder etabliert haben. Je nach Standortbeschaffenheit müssen wir Maßnahmen nachjustieren oder ergänzend einwirken. Wichtig ist, dass die Fläche z. B. durch eine extensive (schonende) Beweidung gepflegt wird, um die Strukturvielfalt der Fläche zu erhalten. Mehr Informationen zur extensiven Beweidung erhalten Sie hier.

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