Neue Lebensräume

Langstedt
Stapelholmer Weg


Langstedt
9.36233654.608246

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Langstedt - die Fläche

Direkt im Treenetal liegend wurde wertvolles Feuchtgrünland mit einer Vielzahl von Kleingewässern und Flutungsbereichen geschaffen. Der oberhalb der Talkante gelegene ehemalige Acker wurde zu einem artenreichen Magergrünland entwickelt. Der so entstandene 11 ha große Flächenkomplex beherbergt nun eine große Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten.

Die Maßnahmen und Ziele

Die Fläche wurde durch eine Vielzahl an Maßnahmen naturschutzfachlich neugestaltet. Der ehemalige Acker wurde durch Einsaat mit standortheimischen, blütenreichen Wildpflanzen zu einem artenreichen Magergrünland entwickelt. Viele Insektenarten finden dort ausreichend Nahrung. Alte, robuste Rinderrassen pflegen das Grünland und schaffen durch eine extensive Beweidung und ihr ungleichmäßiges Fressverhalten viele Kleinstlebensräume und geeignete Strukturen für wildlebende Tiere und Pflanzen. Anpflanzungen mit blütenreichen, heimischen Bäumen und Sträuchern dienen als Waldrandstrukturen oder Feldgehölz einer Vielzahl von Tieren als Lebensraum, Nahrungsquelle und Rückzugsort. Auf sandigen Rohbödenflächen finden Erdbienen und Grabwespen ideale Brutmöglichkeiten. Die Fläche im tiefer gelegenen Treenetal wurde durch den Rückbau der Flächenentwässerung wiedervernässt. Zusätzlich wurde durch die Anlage von fünf Kleingewässern sowie dreier Altarme mit direkter Verbindung zur Treene ein Mosaik aus verschiedenen Wasserflächen geschaffen. In direkter Nähe zu diesen nahrungsreichen Gewässern bieten zwei neue Steilwände in der Talkante der seltenen Uferschwalbe und dem Eisvogel ideale Nistmöglichkeiten. Die hier entstandene Vielzahl an unterschiedlichen Lebensräumen hat den Flächenkomplex in ein Paradies für Tiere und Pflanzen verwandelt.

Monitoring Highligts

Der frisch abgezogene Steilhang ist im Jahr 2021 sehr gut von den Uferschwalben als Brutplatz angenommen worden. Die Zählung nach Standard-Methodik ergab 104 besetzte Brutröhren. Das sind gut doppelt so viel wie im Jahr 2019. 2020 wurde keine Brut beobachtet. Die Vögel schätzen die gute Anflugmöglichkeit der Steilwand und die vor Prädatoren schützende Höhe, zudem findet sie auf dieser Fläche ausreichend Nahrung. Die Uferschwalbe steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands.

Diese Fläche wurde durch einen langfristigen Extensivierungsvertrag gesichert und mit Ausgleichsmitteln der Unteren Naturschutzbehörde finanziert.

 

Schon gewusst?

Während bedrohte Amphibienarten vor allem in den sonnenexponierten, flachen Kleingewässern idealen Lebensraum finden, dienen die strömungsberuhigten Altarme als Kinderstube für vielerlei Fischarten.

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